Rückblick auf den 22. SAG-Workshop in Bad Vöslau
Die SAG Baumstatik lud am 4. Juni 2024 zum 22. Mal zu einem Workshop ein, diesmal zum Thema Schalltomografie. In Bad Vöslau, Österreich, kamen 77 Teilnehmende verschiedener Nationen in Präsenz und online zusammen. Das Programm beinhaltete verschiedene Fachvorträge und einen Praxisteil.
Den Auftakt der Veranstaltung bildete ein Vortrag von Lothar Göcke, der bei der Geräteentwicklung maßgeblich mitgewirkt hat. Göcke gab den Zuhörern einen Einblick in die physikalischen Grundlagen der Schalltomografie und erläuterte die Funktionsweise der Bildgenerierung. Abschließend gab er einen Ausblick, welche Weiterentwicklungen lohnend erscheinen: Dies sei die Nutzung von Kameratechnik und 3D-Simulatoren zur Ermittlung der Geometrie von Stammquerschnitten sowie die Erfassung weiterer Eigenschaften der Schallwellen. So könnte es künftig möglich sein, noch genauere Aussagen über die Beschaffenheit des Stammquerschnitts zu treffen.
Im Schlosspark von Bad Vöslau wurden in Gruppen mit zwei verschiedenen Geräten Schalltomografien an drei Bäumen durchgeführt. Dabei wurde die Chance genutzt, den Fachkollegen über die Schulter zu schauen und praktische Erfahrungen und persönliche Kniffe auszutauschen.
Im Nachmittagsprogramm veranschaulichte Sämi Prosenz (SV Prosenz & Novak GmbH, Österreich), wie sich Schalltomogramme in derselben Ebene unterscheiden, wenn unterschiedliche Messpunktpositionen gewählt werden. Prosenz verdeutlichte, dass die Wahl der Messpunktposition für ein aussagekräftiges Ergebnis ausschlaggebend ist. Abschließend wurden im Plenum verschiedene Methoden diskutiert, um anhand eines Schalltomogramms die Bruchsicherheit der untersuchten Stammebene einzuschätzen.
Fazit des Workshops: ein Schalltomogramm ohne fachkundige, intensive visuelle Inaugenscheinnahme des Baumes ist nur von eingeschränktem Nutzen. Weiterhin ist ein Verständnis der zugrundeliegenden physikalischen Prinzipien und der angewandten Algorithmen bei der Bilderzeugung wichtig für die Qualität und Auswertung des Tomogramms. Auch die Einbeziehung aller erfassbaren Lastkomponenten bei der abschließenden Sicherheitsbewertung ist für ein aussagekräftiges Ergebnis unverzichtbar.
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